Paris und die Kultur der Moderne in Österreich : Österreichisch-französische Kulturbeziehungen 1880-1970

Détails bibliographiques
Auteur principal: Baum, Wilhelm (Auteur)
Format: Livre
Langue:German
Publié: Klagenfurt u.a. : kitab Verl., 2009
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  • Österreichische Künstler, Intellektuelle und Schriftsteller der Moderne standen vielfach im engen Kontakt mit der französischen Metropole, die bis 1970 vor allem im Bereich der Kunst den Mittelpunkt Europas bildete. Zu den häufigsten Besuchern von Paris gehörten die Schriftsteller Rainer M. Rilke und Stefan Zweig, die nicht nur die französische Sprache so gut beherrschten, dass sie auch in ihr schreiben konnten - sie traten auch in persönlichen Kontakt mit Denkern wie Romain Rolland oder Auguste Rodin. Der Salon von Berta Zuckerkandl war ein Zentrum der frankophilen Kreise in Wien, die besonders zum Kreis um die französischen Politiker Clemenceau und Painlevé über viele Jahre enge Kontakte pflegten, die auch das Ende des 1. Weltkrieges überdauerten. Die Maler des französischen Impressionismus - besonders Cézanne, van Gogh, Gauguin, Monet, Manet und Toulouse-Lautrec - wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch in Wien ausgestellt und verkauft, insbesondere in der Galerie Miethke, die von Carl Moll geleitet wurde. [...] Es kamen jedoch nicht nur Maler nach Paris, auch Denker wie Hermann Bahr oder Sigmund Freud, der 1885 bei Jean-Martin Charcot an der berühmten Salpêtrière studierte, kamen nach Paris: auch der Journalist Theodor Herzl, der 1894 während der Dreyfus-Affäre erstmals den Gedanken an einen jüdischen Staates reflektierte, empfing hier entscheidende Anregungen.[...] Nach dem 2.Weltkrieg kamen Paul Celan, Ingeborg Bachmann, Arnulf Rainer und Maria Lassnig nach Paris, das allmählich seine führende Stellung als Kunstmetropole an New York verlor.